Zukunftsfähigkeit durch Zusammenarbeit: Thüga Energienetze (THEN) und Stadtwerke Singen gründen neue Infrastrukturgesellschaft

Die Singener Energiewende und das Erreichen der Klimaschutzziele werden zukünftig gemeinsam vor Ort vorangetrieben. Nach der Zustimmung des Gemeinderates erfolgte nun auch die Freigabe des Bundeskartellamtes, sodass mit Unterschrift des Konsortialvertrages zum 09.02.2022 die Infrastrukturgesellschaft Singen GmbH & Co. KG erfolgreich gegründet werden konnte.

Vertreten wird die Geschäftsführung der neuen Infrastrukturgesellschaft durch Axel Blüthgen, Betriebsleiter der Stadtwerke Singen, und Markus Kittl, Mitglied der Geschäftsleitung sowie Kommunalmanager der Thüga Energienetze (THEN).

„Vor knapp zwei Jahren wurde der Startschuss gegeben, eine tiefergehende Kooperation zu prüfen“, blickt Axel Blüthgen zurück. „In intensiven Gesprächen wurde festgestellt, dass die für beide Seiten positive und lange Zusammenarbeit in Zukunft über eine gemeinsame Infrastrukturgesellschaft weiter intensiviert werden soll.“

Im Detail beinhaltet die neue Struktur die Übertragung der Gas- und Stromnetze, inklusive der Zähler, an die Infrastrukturgesellschaft Singen GmbH & Co. KG. An der Gesellschaft sind zu 50,1 % die Stadtwerke Singen, als Eigenbetrieb der Stadt Singen, und zu 49,9 % die THEN beteiligt. Für die Kundinnen und Kunden ergeben sich durch den Zusammenschluss keine Veränderungen, da die bestehenden Verträge unverändert fortgeführt werden. Durch die Verpachtung verbleibt der operative Netzbetrieb bei der THEN. „Wir freuen uns, dabei die bewährte Partnerschaft mit den Stadtwerken Singen in einer engen Verzahnung fortzuführen und betrachten die gemeinsame Entwicklung als eine Wertschätzung der bisher geleisteten Arbeit“, ergänzt Markus Kittl.

„Durch die Beteiligung der Stadtwerke Singen an der Infrastrukturgesellschaft werden zunehmend die kommunalen Anforderungen zum Erreichen der Klimaschutzziele vor Ort eingebracht. Dies bietet uns als Thüga Energienetze die Chance, Investitionen vor Ort zielgerichtet und effizient zu allokieren. Gemeinsame Ziele in der Gesellschaft führen zu einem gemeinsamen Handeln“, erklärt Reinhard Wendl, Geschäftsführer der THEN. Die Transformation der Energienetze für den bevorzugten Anschluss örtlicher regenerativer Energien, der Ausbau der Stromnetze für E-Mobility-Lösungen sowie die Wasserstofftauglichkeit der Gasnetze für einen klimaneutralen Wärmemarkt sind einige der Themen, die dabei im Fokus stehen.

Seit dem Beginn der Gespräche im Jahr 2019 ist Oberbürgermeister Bernd Häusler davon überzeugt, dass der Zusammenschluss sowohl zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger als auch zum Erreichen der Klimaschutzziele beitragen kann. „Durch die gemeinsame Gesellschaft kann die Stadt mehr Einfluss auf die kommunale Daseinsfürsorge nehmen und bei Zukunftsthemen, wie beispielsweise bei der Wärmeplanung, eine klimafreundlicherer Zukunft mitgestalten“, so der Singener Rathauschef. "Zugleich war mir wichtig, dass die hohe Investition der Stadt durch die fortlaufende Gewinnbeteiligung aus der Infrastrukturgesellschaft abgesichert ist", erklärt Häusler und freut sich gemeinsam mit Christof Schulte, Vorstand der Thüga AG, über die zukunftsfähige, enge Zusammenarbeit.

„Die konstruktive und zukunftsgerichtete Kooperation von Stadtwerk, Kommune und Thüga ist Kern der DNA unseres deutschlandweiten Netzwerks und der Zusammenarbeit vor Ort. Gemeinsam verbessern wir die Daseinsvorsorge für die Bürgerinnen und Bürger insbesondere auch unter Berücksichtigung der Energie- und Klimawende“, sagt Dr. Christof Schulte, Mitglied des Vorstands der Thüga AG.

Die Gründung der neuen Infrastrukturgesellschaft für den Bereich Gas- und Strom sehe man nur als ersten Schritt. Perspektivisch strebe man eine Weiterentwicklung und größere Kooperationslösung an. „Um die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger kennenzulernen und berücksichtigen zu können, haben wir als Energielieferant gemeinsam mit der Stadt Singen eine Online-Bürgerbefragung auf den Weg gebracht, die im Februar starten wird“, ergänzt Thüga-Energie-Geschäftsführer Dr. Markus Spitz.

Zukünftig sei auch ein gemeinsames Kundencenter für alle Sparten der Versorgung denkbar. Nach dem Motto „Alles aus einer Hand“ könnten Bürgerinnen und Bürger ihre Bedarfe bei einem einzigen Ansprechpartner zu den Bereichen Gas, Strom, Wärme, Mobilität, Entsorgung und kommunaler Service platzieren.

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