Gailingen – Weiterhin zahlreiche Erneuerungsmaßnahmen für eine zukunftsfähige Stromversorgung

Im Jahr 2020 wurde Gailingen, das zuvor am Schweizer Stromnetz angeschlossen war, von den Thüga Energienetzen an das deutsche Stromnetz angeschlossen. Für die Gemeinde Gailingen entstanden Synergie-Effekte, da der regionale Netzbetreiber bereits für die zuverlässige Versorgung des Gailinger Gasnetzes zuständig ist. Vor der Umstellung des Stromnetzes investierten die Thüga Energienetze in den Bau einer neuen, rund zehn Kilometer langen Stromtrasse sowie eines zusätzlichen Schalthauses. Doch auch in den vergangenen vier Jahren wurde das Gailinger Stromnetz mit weiteren Baumaßnahmen für eine zukunftsfähige Versorgung erneuert. So wurde Ende 2024 die Mittelspannungsfreileitung vom Rheinuferpark über Obergailingen bis Hellisried außer Betrieb genommen. „Die Außerbetriebnahme ist ein wichtiger Schritt für eine zuverlässige und sichere Energieversorgung der Gemeinde Gailingen. Freileitungen sind anfällig für Witterungseinflüsse wie Stürme und Eisbildung, was zu Störungen der Stromversorgung führen kann“, erläutert Erwin Gräble von den Thüga Energienetzen. Als Vorbereitung wurden nach seinen Angaben in den Jahren 2022 und 2023 knapp 8 Kilometer Leerrohre verlegt. Die Arbeiten fanden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Gailingen und der Netcom BW statt, die sich für den Glasfaserausbau vor Ort kümmern. In diesem Jahr wurden in einen Teil der Leerrohre bereits neue Mittelspannungskabel verlegt. Sie verbinden die Trafostation Bäche mit der Trafostation Zoll. „Die neuen Kabel dienen nicht nur als Ersatz für die störungsanfällige Freileitung, sondern auch für den Anschluss der PV-Freiflächenanlage der Gemeinde Gailingen.“, ergänzt Gräble. Zudem habe der Netzbetreiber die Trafostationen in Bäche, Strandbad, Obergailingen und Lochmühle ertüchtigt, indem die Mittelspannungsschaltanlagen ausgetauscht wurden. Daniel Ruof von den Thüga Energienetzen erklärt: „Der Austausch der Mittelspannungsschaltanlagen ermöglicht die Anbindung der genannten Stationen in einem Ringverbund. Das bedeutet in einem Störungsfall ist es für unsere unternehmenseigene Leitstelle problemlos möglich, die Versorgung über die anderen Stationen sicherzustellen. Dadurch kann die Versorgungssicherheit deutlich erhöht werden.“ Auch ausgehend von der Trafostation Wallriss entlang der Kapellenstraße wurde ein neuer Mittelspannungsanschluss hin zum Jugendwerk verlegt. Mithilfe dieser Maßnahme konnte das etwa 70 Jahre alte mit Öl isolierte Kabel, welches grundsätzlich häufig in den 1960/1970er Jahren verlegt wurde, ersetzt werden. Solche Ölkabel können auf Dauer austrocknen, was wiederum zu einer erhöhten Störanfälligkeit führt. Bei Leitungserneuerungen oder dem Leitungsausbau werden heutzutage standardmäßig Kunststoffkabel verlegt. So kann Stromausfällen vorgebeugt werden.

Des Weiteren wurde eine neue Trafostation am Tannenhof errichtet. Diese Station dient als Ersatz für die Gittermaststation Hellisried. Aus der Station am Tannenhof wurden in diesem Zuge rund 2.000 Meter Niederspannungskabel im Hohenmarksteinweg verlegt, um die Niederspannungsfreileitung von der Gittermaststation Hellisried zu ersetzen. Zudem wurden die Netzanschlüsse der Gebäude Schützenverein, Hundeverein und Tannenhof  erneuert.

Um den Herausforderungen der zunehmenden Elektrifizierung weiterhin gerecht zu werden, beginnen die Thüga Energienetze in 2025 mit weiteren Arbeiten zur Modernisierung der Stromversorgung. Zum einen werden weitere 2,5 km Mittelspannungskabel in die vorhandenen Leerrohre eingezogen, um die Betonmastfreileitung von der Trafostation Rheinburg zur Trafostation Bäche abzubauen. Zum anderen wird der Austausch von Trafostationen in den kommenden Monaten ebenfalls verstärkt weitergeführt. Konkret steht zum Jahresbeginn 2025 der Austausch der Trafostation in der Büsinger Straße bevor.

2025 beginnt zudem der vollständige Rückbau der Freileitungen und zugehörigen Masten. Diese Arbeiten werden von dem Unternehmen Hegau-Energie aus Eigeltingen übernommen. Wichtig sei dabei insbesondere die Witterung: Der Rückbau ist nur unter trockenen Bodenbedingungen möglich, damit die benötigten Fahrzeuge problemlos auf unbefestigten Wegen fahren können. Aus diesem Grund werde der exakte Beginn des Rückbaus erst kurzfristig, je nach Wetterlage, festgelegt.

 

 

 

 

 

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