Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim - Weitere Investitionen für eine langfristige Stabilisierung des Stromnetzes

Seit 2014 ist die Thüga für den operativen Netzbetrieb des Stromnetzes der Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim zuständig. Bei rund der Hälfte des 37 Kilometer langen Mittelspannungsnetzes der Verbandsgemeinde handelt es sich noch um sogenanntes „Nasskabel“, welches häufig in den 1960/1970er Jahren verlegt wurde. Die Imprägnierung solcher Nasskabel kann auf Dauer austrocknen, was wiederum zu einer erhöhten Störanfälligkeit führt. Bei Leitungserneuerungen oder dem Leitungsausbau werden heutzutage standardmäßig Kunststoffkabel verlegt.

Weitere Investitionen für eine langfristige Stabilisierung des Stromnetzes

Seit 2014 wurden über 8 Kilometer der modernen Kabel mit Kunststoffisolierung durch die Thüga Energienetze ausgetauscht oder neu verlegt. Zusätzlich fanden 12 Anlagenerneuerungen statt. Um weiteren Stromausfällen vorzubeugen, werden aktuell und auch in den kommenden Jahren weiterhin vermehrt die alten Nasskabel durch neue Kunststoffkabel ausgetauscht. Von 2021 bis 2023 betragen die geplanten Investitionen im Bereich Kabelerneuerungen rund 2,5 Millionen Euro.

Warum kommt es trotz des hohen Investitionsvolumen zu vermehrten Stromausfällen?

Wie im oberen Textverlauf bereits beschrieben wurde, ist veraltetes Nasskabel als ein Faktor für die steigende Anzahl an Stromausfällen zu nennen. Ähnlich einer Kettenreaktion kommt es nach und nach zu Schwachstellen im Netz, die vorher nur bedingt vorhersehbar sind. In Abstimmung mit der Verbandsgemeinde gibt es einen Erneuerungsplan, der verschiedenste Faktoren berücksichtigt, um Leitungsstücke mit einem hohen Störpotential vorrangig auszutauschen.

Bei dem letzten Stromausfall im Oktober diesen Jahres war ein technischer Defekt in einer Trafostation die Ursache. Solche Fehler können unvorhersehbar, beispielsweise aufgrund von Materialfehlern des Herstellers, auftreten. Bei kurzzeitigen Stromausfällen sind die Nutzung des Internets und das Telefonieren über das Mobilfunknetz ohne Einschränkungen möglich. Dauert ein Stromausfall jedoch länger an, wie beispielweise bei dem jüngsten Stromausfall, ist eine Nutzung nur möglich, solange der Netzknotenpunkt des Mobilfunkbetreibers noch mit Strom versorgt werden kann. Standardmäßig gibt es von den Telekommunikationsanbietern keine Notstromversorgung, um beispielsweise das Telefonieren aufrecht zu erhalten.

Um im Falle einer Störung den Fehler noch schneller lokalisieren und entstörende Maßnahmen einleiten zu können, werden in den kommenden Jahren neue Kurz- und Erdschlusserfassungsgeräte in den Stromstationen eingebaut, die unter anderem ein verbessertes Netzmonitoring der Netzleitstelle ermöglichen. Bei der Investition in neue Trafostationen wird zusätzlich darauf geachtet, Schaltanlagentechnik zu verwenden, die nicht anfällig für Störungen ist.

„Durch die hohe Zahl an Erneuerungen und Investitionen stellen wir das Leitungsnetz auf neue Beine und wollen so die Zukunftsfähigkeit sichern. Die Zahl sowie Dauer der Stromausfälle sollen mit den geplanten Maßnahmen in den nächsten Jahren deutlich verringert werden.“, so Martin Bauer, technischer Leiter der Thüga Energienetze am Standort Schifferstadt. „Wir müssen langfristig denken: Bis das Netz diesen Sanierungsstand erreicht hat, wird es leider noch das ein oder andere Mal zum Stromausfall kommen können. Doch in Zukunft kann es, auch im Vergleich zu benachbarten Gemeinden, durchaus der Fall sein, dass das Netz der Verbandsgemeinde dann überdurchschnittlich gut ausgestattet sein wird.“

 

Zurück